Die Marktgemeinde Maria Anzbach hat mit der nögig (NÖ Glasfaser Infrastruktur GmbH) einen Fördervertrag dergestalt abgeschlossen, dass bei mindestens 42 % Beteiligung aller im Ausbaugebiet liegenden Haushalte in den betroffenen Ortsteilen Glasfaserinfrastruktur verlegt wird, ohne dass Kosten für die Gemeinde anfallen. Während in Einfamilienhäusern dafür Kosten für die Verlegung von der Grundgrenze zum Haus entstehen und ein Vertrag mit einem Internet-Service-Provider (ISP) mit Mindestvertragsdauer von zwei Jahren abzuschließen ist, genügt in Großwohnbauten wie bei uns nur die Leitungsverlegung und diese wird bis zum Haus durch die nögig durchgeführt.
Was heißt das nun für uns?
Wir haben in unseren Häusern bereits ein Hochleistungs-Kabelnetz der kabelplus GmbH (eine 100%-Tochter der EVN und damit auch teilweise in Landeseigentum wie die nögig), das aktuell eine Bandbreite von 500 Mbit/s mit geplantem Upgrade auf 1 Gbit/s anbietet. Es ist damit zu rechnen, dass damit für die nächsten 20 Jahre grundsätzlich das Auslangen gefunden werden kann. Nachteil dieser Lösung ist allerdings, dass man ausschließlich an einen Anbieter gebunden ist, während das nögig-Netz offen für alle Betreiber ist.
Die Verlegung von nögig-Glasfaser in unsere Häuser stellt also eher eine Investition in die Zukunft dar bzw. bietet Interessenten die Möglichkeit, auch andere ISPs zu nutzen. A1 ist im ersten Schritt nicht dabei und beteiligt sich als Anbieter erfahrungsgemäß erst, wenn neue Netze in Betrieb gehen. Das vorhandene Telefon-Kupfernetz von A1 ist mit (angeblich) maximal 22 Mbit/s auch in unseren Häusern kaum ausreichend für anspruchsvollere Internet-Kommunikation, in anderen Ortsteilen reicht es mit 2 Mbit/s gerade für Telefonie. Der Wunsch der Gemeinde, für die MitbürgerInnen Verbesserungen in der Breitbandinfrastruktur unter Inanspruchnahme von Förderungen herbeizuführen, ist daher nachvollziehbar. Wir können mit unserer Beteiligung einen Beitrag dazu leisten.
Die nögig bietet uns wie erwähnt die Leitungsherstellung bis zu einem Übergabepunkt in den Häusern an, wobei auch nicht befestigte Oberflächen wiederhergestellt werden. Naheliegend ist daher eine Leitungsverlegung von der B44 beginnend westlich der Parkplätze zum Block A und daran nördlich vorbei zum Block C.
Erforderlich dafür sind drei Zustimmungsebenen:
- Allgemeine Zustimmung zur Grundstücksnutzung und Finanzierung der Haus-Anschlusskosten aus der Rücklage (WohnungseigentümerInnen)
- Bestellung von Leitungen in mindestens vier Wohnungen pro Haus zwecks Vergünstigung wünschenswert (WohnungseigentümerInnen)
- Bestellung von Internet-Leistungen bei Betreibern optional (WohnungseigentümerInnen oder MieterInnen)
Ohne Wohnungsanschlüsse betragen die Haus-Anschlusskosten € 3.000, bei mindestens vier Leitungen bis in die Wohnung nur € 1.500, bei zusätzlich ein bis zwei Internet-Bestellungen nur 950 bzw. 400 €. Die Kosten für die Verlegung der Leitungen vom Hausanschluss in die Wohnungen sind von den WohnungseigentümerInnen selbst zu tragen, das Material wird von nögig beigestellt.
Die Mehrheit der WohnungseigentümerInnen hat der Glasfaserzuleitung in unsere Häuser zugestimmt, auch die notwendige Anzahl von Leitungsbestellungen in Wohnungen wurde erreicht. Das Glasfaserinfrastrukturvorhaben der Gemeinde wird umgesetzt, vor Jänner 2024 ist nach derzeitigem Stand allerdings nicht mit dem Baubeginn zu rechnen.